Bereits seit Jahren befasst sich Renate Wandel mit Goethes „Faust“, eines der großen Werke der Weltliteratur. „Den endgültigen Anstoß zu diesem Ausstellungsprojekt erhielt ich durch einige Illustrationen, die ich für das Hörbuch ‚FAUST – ein Mann geht durch Jahrhunderte’ zeichnete“, so Renate Wandel zur ihrer Inspiration.
Also begann sie, einzelne Szenen zusammenzustellen, und arbeitete mit Kreide und Kohle, später auch mit Öl- und Acrylfarben, bis sie rund 80, zum Teil großformatige Gemälde und Objekte schuf, aber auch kleinformatige Handzeichnungen und Radierungen, die direkt am Text des Goetheschen Dramas orientiert sind.
Vom „Prolog im Himmel“, über die Szene in der „Hexenküche“, bis hin zu „Gretchens Erlösung“, geben die Arbeiten Einblick in Drama und Tragödie um Heinrich Faust und Mephistopheles. Jedes Bild hat eine spannende Szene als Mittelpunkt, und im Umfeld oder Hintergrund arbeitete Renate Wandel differenziert und ausgeklügelt, kenntnisreich und spielerisch, Ergänzungen, Informationen und Hinweise ein. Und wer sich beim Betrachten dieser Arbeiten auf die einzelnen Szenen einlässt, sieht sich schnell mitten im Geschehen, wenn zum Beispiel in der Hexennacht Hexen und Teufel um das Feuer wirbeln und tanzen.
